Das Anti-Bullying-Konzept nach Olweus
Das Anti-Bullying-Konzept nach Olweus sieht vor, dass bei einem Übergriff eine vorgegebene Reihenfolge von Schritten angewendet wird. Für die Umsetzung des Konzeptes sollten zwei Lehrkräfte oder Schulsozialarbeiter als feste Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Außerdem sollte ein stets besetzter Beratungsraum vorhanden sein. Alle Beteiligten sollten im Vorfeld über das Vorgehen in Kenntnis gesetzt werden und dieses durch Unterschrift bestätigen.
Nach einem Übergriff werden folgende Schritte durchgeführt:Schritt 1:
- Das Opfer spricht eine beliebige Lehrkraft an. Diese begleitet den Schüler zu dem Beratungsraum, der durch eine Lehrkraft oder einen Streitschlichter besetzt ist.
- Das Ereignis wird vom Schüler, gegebenenfalls durch Unterstützung der Lehrkraft, in einem Formular schriftlich dargestellt.
- Zusätzlich wird ein stichwortartiges Gesprächsprotokoll der Lehrkraft in einem dafür vorgesehenem Ordner verwahrt.
Schritt 2:
- Der Täter wird zeitnah zu einem Gespräch geholt. Er muss das Ereignis ebenfalls in einem Formular schriftlich festhalten.
- Die Lehrkraft fertigt ein stichwortartiges Protokoll des Gespräches an.
Schritt 3:
- Beide Schriftstücke werden auf bestimmte Zeit oder dauerhaft in die Personalakte des Täters abgelegt. Besonders gewaltbereite Jugendliche können so frühzeitig identifiziert werden. Präventive Arbeit kann eingeleitet werden.
- Die Eltern von Opfer und Täter erhalten jeweils eine Kopie der Schriftstücke. Ein verschicktes Begleitschreiben oder ein kurzes Telefonat sollte zu Erklärung der Situation erfolgen. (Bei Verständigungsschwierigkeiten wird das Begleitschreiben in der Muttersprache der Eltern erstellt).
- Die Eltern werden gebeten, zu dem geschilderten Ereignis und dem Vorgehen der Schule, schriftlich Stellung zu nehmen.
Schritt 4:
- Bei Wiederholungsfällen werden die Eltern des Täters zu einem klärenden Gespräch in die Schule eingeladen.
Vor- und Nachteile des Anti-Bullying-Konzeptes nach Olweus im Überblick:
tabelle_anti_bullying.doc
Quelle: Jannan, Mustafa; Das Anti-Mobbing-Buch, Gewalt an Schule – vorbeugen, erkennen, handeln; Beltz Verlag 2008, 3. Auflage
Weitere Handlungsstrategien, nähere Informationen zum Thema „Mobbing“ sowie Vordrucke für Elternbriefe, Gesprächsprotokolle, Gesprächsleitfäden, etc. sind in folgender Literatur zu finden:
Mustafa Jannan. Das Anti-Mobbing-Buch. Gewalt an der Schule – vorbeugen, erkennen, handeln. Beltz Verlag. Weinheim und Basel 2010. 3. Auflage
Neuer Beauftragter für den Kinder- und Jugendschutz in Emden
Arbeitskreis: Jugendhilfe und Schule
Was ist Mobbing?
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